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Gastvorträge

Doppelreferat zur Eröffnung

Entwicklung der Geisteswissenschaften: Organisation in Disziplinen

Olivier DUMOULIN

Universität Caen, France; olivier.dumoulin@unicaen.fr

Statt über die Legitimität der Geisteswissenschaften als Wissenschaften zu streiten, soll der Entstehung und Entwicklung der Disziplinen, der gegenseitigen Beeinflussung und den Polemiken untereinander nachgegangen werden. Die Disziplin als diskursive Organisationsform ordnet, begrenzt und erweitert den Rahmen der Fragestellungen, die zu einem gegebenen Zeitpunkt von der die Disziplin tragenden Gruppe anerkannt werden. Wie Michel Foucault über die fehlende Resonanz Mendels zu seiner Zeit schrieb, war er nicht im «Wahren» des biologischen Diskurses seiner Epoche.

In dieser Perspektive sind die Erziehungswissenschaften als Disziplin quasi als Dritte zu andern Disziplinen entstanden.

Die Entstehung eines Disziplinardiskurses findet ja nicht in abgeschlossenen Räumen statt, sondern erfolgt im Zusammenwirken mit andern Disziplinardiskursen und in Abgrenzung davon. Im Moment, wo Geschichte Eingang in den Kanon findet, als erste Königsdisziplin der Humanwissenschaften, wie die von Gabriel Monod anlässlich der Trauerfeier für Gambetta 1883 getragene Schleife vorgab, und zwar ausserhalb der Praxis, müssen Psychologie und Soziologie ihren «Platz an der Sonne» der Universität des beginnenden 20. Jahrhunderts erst erobern und sich – gerade was die Psychologie betrifft – zugleich als professionelles Wissen etablieren.

Die Erziehungswissenschaften reihen sich in diese Chronologie ein, allerdings mit viel stärkerer Betonung der praktischen Dimension, deren Breite wie bei den Rechtswissenschaften nicht ohne Einfluss auf die Einheit des eigenen Gebiets bleibt. Anschliessend ans Skizzieren der Unterschiede in der Entstehungsgeschichte der Disziplinen soll das Referat aufzeigen, inwiefern auch zentrale, die Grenzen der Disziplinen sprengende Paradigmen am Werk sind. Die Analyse schliesst mit den Begriffen Interdisziplinarität und Multidisziplinarität, deren Schicksal im Lauf des 20. Jahrhunderts die wechselhafte Geschichte der Erziehungswissenschaften als Synthesedisziplin zu erhellen vermag.

Biografische Angaben

Olivier Dumoulin hat über die Bedingungen intellektueller Innovation am Beispiel französischer Historiker der Zwischenkriegszeit doktoriert (EHESS, 1983); er war Geschichtsdozent an der Universität Rouen (1980–2004), dann Professor für Gegenwartsgeschichte am Institut d’études politiques in Lille (2004–2008). Zurzeit lehrt er an der Universität Caen und forscht im Rahmen des Centre de recherche d’histoire quantitative (UMR 6583).

Seine Arbeiten waren insbesondere einer Sozial- und Geistesgeschichte der historiografischen Praxis im Frankreich des 19. und 20. Jahrhunderts gewidmet und wurden in mehreren Werken publiziert: «Marc Bloch» (Presses de la Fondation Nationale des Sciences Politiques, 2000), «Le rôle social de l’historien» (Albin Michel, 2003) und «L’histoire emmurée ou l’histoire hors les murs : les théâtres de Clio : 1920-2000» (in: Christian Amalvi (dir.), «Les lieux de l’histoire de France : Clio en ses murs du moyen âge au XXIe siècle», Armand Colin, 2005). Inzwischen hat er sich der Ausarbeitung einer Geschichte der «Realität» mithilfe des Dokumentarfilmschaffens zugewandt.

 


Zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und disziplinären Autonomieansprüchen – Zur Entwicklung der deutschsprachigen Erziehungswissenschaft seit 1960

Lucien CRIBLEZ

Universität Zürich, Schweiz ; lcriblez@ife.uzh.ch

Die Pädagogik wird in den deutschsprachigen Ländern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Erziehungswissenschaft. Sie entwickelt sich von einer geisteswissenschaftlichen Disziplin mit starken Fundierungen in der Philosophie und der Ideengeschichte zu einem Teil der Sozialwissenschaften mit unterschiedlichen disziplinären Bezügen, insbesondere zur Psychologie und zur Soziologie, und immer stärkerer Ausrichtung an empirischen Forschungsmethoden. Dieser „Gestaltwandel“ der Disziplin vollzieht sich im Kontext eines quantitativen Wachstums und führt zur inneren Differenzierung in Teildisziplinen, deren „Ränder“ gegenüber andern sozialwissenschaftlichen Disziplinen durchlässig sind.

Vor diesem Hintergrund werden im Referat drei wichtige disziplinäre Entwicklungslinien aufgezeigt: (1) Die Auflösung der geisteswissenschaftlichen Pädagogik im Kontext gesellschaftlicher Umbruchprozesse der 1960er- und 1970er-Jahre führt zu einem Paradigmenstreit, der sich in den 1980er- und 1990er-Jahren im Bekenntnis zum Theorien- und Methodenpluralismus auflöst. (2) Parallel dazu löst sich die Pädagogik durch die Veränderung von gesellschaftlichen und sozialen Erwartungen aus ihrem traditionellen Altersbezug zu Kindern und Jugendlichen und beginnt sich – im Sinne der Verallgemeinerung des Pädagogischen – auf alle Altersstufen (von der Kleinkind- bis zur Altenpädagogik) zu beziehen. (3) Die Veränderung pädagogischer Institutionen und Professionen verstärkt den disziplinären Differenzierungsprozess: Die wissenschaftlichen Aspirationen in neuen und/oder wachsenden pädagogischen Handlungsfeldern wie Berufs- und Erwachsenenbildung oder Sozialpädagogik, aber auch Bildungsplanung und –verwaltung, die neben Schule, Lehrerbildung und Familie entstehen, dynamisieren die Weiterentwicklung der Erziehungswissenschaft und legitimieren deren Wachstum.

Die Erziehungswissenschaft in den deutschsprachigen Ländern präsentiert sich am (vorläufigen) Ende dieser Entwicklungen als stark binnenstrukturierte Disziplin mit offenen Rändern und multiplen Bezügen zu Nachbardisziplinen, die sich stark durch Erwartungen in professionellen Handlungsfeldern, Politik und Administration legitimiert. Zwar bleibt sie unter Berufung auf die Lehr- und Forschungsfreiheit permanent um Autonomie bemüht. Im letzten Teil des Referates steht dieser die Disziplin wesentlich konstituierende Konflikt zwischen disziplinärer Autonomie und gesellschaftlich-politischen Erwartungen im Vordergrund. Am Beispiel der neuesten empirischen Wende hin zur „empirischen Bildungsforschung“ wird gefragt, inwiefern die Erziehungswissenschaft ihre Autonomie gegenüber Erwartungen pädagogischer Handlungsfelder nach Evidenzbasierung aufrechterhalten kann.

Biografische Angaben

Lucien Criblez, Prof. Dr. phil.; Studium der Pädagogik, Psychologie, Geschichte und Germanistik an der Universität Bern; in Heimerziehung, Jugendarbeit, Lehrerbildung und in der Bildungsverwaltung tätig; Assistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bern und Zürich; 2003-2007 Professor für Pädagogik und Leiter des Instituts Forschung und Entwicklung der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz; seit 2008 Professor für Pädagogik an der Universität Zürich; Forschungsschwerpunkte: Bildungsgeschichte, Bildungspolitikanalysen, Schultheorie und Lehrerbildung.

 


 

Parallele Referate

 

Übersetzung von wissenschaftlichen Begriffen und kulturelle Besonderheiten

Janette FRIEDRICH

Universität Genf, Schweiz ; Janette.Friedrich@unige.ch

Die Durchführung von internationalen Kolloquien und Forschungsprojekten, die Organisation von internationalen Forschungsgruppen hat in den letzen Jahren stark zugenommen. Sich in der Sprache des Anderen auszudrücken, sich mit Hilfe von Übersetzungen über die laufenden Forschungen auszutauschen, gehört immer mehr zum wissenschaftlichen Alltag. Aber die Arbeit des Übersetzens wirft auch Probleme und Fragen auf: Wie soll man einen Begriff übersetzen wenn das entsprechende Wort in der anderen Sprache nicht vorhanden ist? Handelt es sich um ein technisches Problem, das mit Hilfe von Neologismen, durch die Erarbeitung eines Glossars oder durch ausführliche Erklärungen des Übersetzers gelöst werden kann? Wie soll man umgehen mit „diesen vielzitierten Schlüsselbegriffen wie Vorstellung, Aufhebung, Dasein, Ereignis, (die) selbst Kondensierungen von komplexen Texten sind in denen sich ganze Kontexte spiegeln“ (Ricœur)? Oder ist es vielmehr die Verschiedenheit der sozialen Realitäten die durch dieselben Wörter „dargestellt“ werden (nehmen wir z.B. den Begriff des Erziehungssystems), sind es die Unterschiede im Erwartungshorizont, die das eigentliche Problem des Übersetzers bilden? So kann der wissenschaftliche Diskussionskontext auf den sich ein Text ursprünglich bezieht ein ganz anderer sein als der, in dem die Übersetzung gelesen wird. Muss man also beim Übersetzen zwei Meistern dienen: dem eigenen und dem fremden?

Es wird im Vortrag versucht, mit Hilfe von philosophischen und sprachwissenschaftlichen Überlegungen auf diese Fragen eine Antwort zu geben. Die Übersetzung wird zum einen als Verstehensprozess thematisiert, der auf Vergangenes oder Gegenwärtiges abzielt, zum anderen wird sie als Produktionsprozess von Denken vorgestellt, das sich durch die in der Sprache realisierte Darstellung leiten lässt. Diese zwei Möglichkeiten, das Übersetzen zu definieren, werden mit Blick auf die Besonderheiten von wissenschaftlichen Übersetzungen gegenübergestellt und diskutiert.

Biografische Angaben

Janette Friedrich, geboren 1961, ist Philosophin und arbeitet als Dozentin zu philosophischen Problemen der Erziehung und Bildung an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften der Universität Genf. Ihre Forschungen betreffen das Gebiet der Geschichte und Epistemologie der Kultur- und Geisteswissenschaften, wobei sie sich vor allem mit einer philosophischen Analyse der aktuell in den Erziehungswissenschaften diskutierten Begriffe und ihrer Bildung beschäftigt. Ihre gegenwärtigen Forschungen sind auf die Beziehung zwischen Wissen (Können) und Reflexion gerichtet. Sie ist Herausgeberin der französischen Übersetzung von L.S. Vygotski, Die historische Bedeutung der Krise in der Psychologie (mit J.-P. Bronckart, Paris, Delachaux et Niestlé, 1999, réédition 2010, Paris, La Dispute) und der Sprachtheorie von Karl Bühler (avec D. Samain, Marseille, Agone, 2009).


 

Complementary methods for understanding teaching - learning processes: A Telling Case of Ethnography as a Logic of Inquiry

Judith GREEN

University of California, Santa Barbara ; judith.green@gmail.com

Today, the idea that theories and methods are complementary and can be productively brought together is becoming accepted on an international scale. Yet what it means to design a study using complementary theoretical perspectives and methods is less well understood by researchers and policy makers alike. To illustrate what a complementary methods approach contributes to the study of teaching and learning processes, I will draw on two multi-year ethnographic studies. The first was undertaken between 1991 and 2002 in a classroom with academically, linguistically and culturally diverse students. This study will make visible how complementary theoretical perspectives and methodological approaches provide a grounded approach to examine how teachers and students construct disciplinary knowledge within and across times, events, and actors in the classroom. Through this telling case, I demonstrate how individual student learning processes and outcomes can be traced across the times and events constructed by the collective activity of the teacher with students, and how ethnographic records across years can be used to identify the impact of policy changes on the opportunities for teaching and learning afforded students. The second case study, will demonstrate how an interactional ethnographic approach makes visible, the often invisible teaching and learning processes and practices in innovative, hybrid, technologically enabled environments. The two cases demonstrate why, and how, complementary research approaches create a multi-faceted logic of inquiry for exploring teaching-learning processes from multiple angles of analysis, multiple levels of analytic scale, and multiple sources of data.

Biografische Angaben

Judith Green (PhD, UC Berkeley) is Above Scale Professor of Education and Director of the Center of Literacy & Inquiry in Networking Communities: LINC, University of California, Santa Barbara. Her research examines how teacher and their students in linguistically and culturally diverse classrooms, and technologically enabled contexts, socially construct everyday life and disciplinary knowledge from preschool through higher education. She also explores methodological issues associated with tracing teaching and learning processes across times and events, and ways in which policies support and constrain what is available to be learned. She has served as editor of the Handbook of Complementary Methods in Education in Education Research (Green, Camilli & Elmore, 2006) and is editor of the Review of Research in Education (2006, 2008, 2010). She is a Fellow of the American Anthropology Association, the American Educational Research Association and the National Conference for Research in Language and Literacy.


 

Bildungsforschung angesichts neuer Strömungen auf internationaler Ebene

Agnès VAN ZANTEN

Observatoire Sociologique du Changement, Sciences Po/CNRS, France

Agnes.vanzanten@sciences-po.fr

Zentral für die problematische Stellung der französischen Bildungsforschung ist der Bezug zur Politik, der darin zum Ausdruck kommt, dass erstens wissenschaftliches Arbeiten in diesem Gebiet von der öffentlichen Hand kaum unterstützt wird und dass der Staat zweitens seine Kontrollmacht in einem so wichtigen Bereich nicht aus der Hand geben will, was dazu geführt hat, dass er die Erarbeitung von behördlichem Wissen innerhalb der Bildungsadministration parallel zum Wissenschaftsbetrieb organisiert hat. Welche Entwicklungen lassen sich in Anbetracht der neuen internationalen Dynamik beobachten? Im Hinblick auf die Finanzierung sind sie widersprüchlich. Einerseits werden beträchtliche Summen für die Bildungsforschung bereitgestellt, insbesondere über Projektausschreibungen der Europäischen Union, die es den Forschern ermöglichen, Studien in grossem Massstab durchzuführen. Andererseits wird der Forschungsinhalt viel stärker als auf nationaler Ebene durch die Themenwahl bestimmt (lebenslängliches Lernen, europäisches Bürgerbewusstsein), die einer vorgegebenen politischen Agenda entsprechen. Dasselbe gilt für den Ablauf (Arbeitsorganisation in «Paketen», ständige Begleitung der Forschung durch Experten) und für die Verbreitung, die auf die Nachfrage potenzieller Nutzniesser Rücksicht nehmen muss. Auch im Hinblick auf die Rivalität zwischen wissenschaftlichem und behördlichem Wissen lassen sich Neuerungen ausmachen. Die Produktion dekontextualisierter Analysen der Bildungssysteme auf internationaler Ebene – PISA ist das beste Beispiel dafür – hat dazu beigetragen, Erziehungsfragen ins Zentrum der öffentlichen Debatte zu rücken. Zugleich führen diese Analysen, die darauf ausgerichtet sind, dass die politischen Akteure sie ohne umfassende Kenntnis der Erziehungswirklichkeit im eigenen Land aufnehmen, zu einer noch stärkeren Geringschätzung der Produktion von Analysen, die auf vor Ort umgesetzten Theorien und lokalen Studien aufbauen.

Biografische Angaben

Agnès van Zanten ist Soziologin und Forschungsleiterin am Centre national de la recherche scientifique. Sie arbeitet am Observatoire sociologique du changement (Sciences Po/CNRS) und leitet die Forschungsgruppe RAPPE (multidisziplinarisches Netz zur Analyse von Bildungspolitik) sowie die Reihe «Education et société» der Presses universitaires de France. Zu ihren Forschungsgebieten gehören Ungleichheit in der Bildung, lokale Erziehungsdynamik, familiäre Erziehungspraxis und Schulpolitik. Sie beschäftigt sich ausserdem mit internationalem Benchmarking und mit Methoden zur Qualitätserhebung. Zur Zeit leitet sie drei Forschungsprojekte, eines über die Öffnung der Eliteausbildung, eines über die Rolle des Wissens bei der Formulierung der Bildungspolitik und eines über die Deregulierung der Schülerzuteilung. Zu den kürzlich erschienen Publikationen gehören zum Beispiel «Choisir son école. Stratégies familiales et médiations locales» (Paris, PUF, 2009), «Sociologie du système éducatif. Les inégalités scolaires» (unter Mitwirkung von M. Duru-Bellat, Paris, PUF, 2009).

 


 

Referat zum Abschluss

 

Assessing the quality of educational research: the ‘problem’ of diversity

David BRIDGES

University of Cambridge, United Kingdom; d.bridges@uea.ac.uk

This lecture begins with the claim that educational research is constituted not simply as a single discipline or form of enquiry but as a field of policy and practice to which many different forms of enquiry (‘les sciences de l’éducation’) are brought to bear. For some – and especially those concerned with research quality and its assessment – this is a problem; but should it be? Does it need to be?

One response to the ‘problem’ is to legislate so as to limit the range of research which is deemed to be of quality to a restricted genre of research: to what is (quasi) ‘scientific’ in its methodology; to the ‘gold standard’ of the randomised controlled trial; to what answers the question ‘what works?’ on the model of medical science. So quality comes to be defined exclusively by reference to the requirements of such methodological approaches. But this represents an arbitrary and intolerable set of exclusions of forms of enquiry – including e.g. history, biography, ethnography, philosophy, critical theory -- which have complete legitimacy in many parts of the academy and society. Indeed, it is their rootedness in wider academic communities (ie outside the field of education itself) that provides one of the measures and guarantees of their quality. How else, then, other than by these radical exclusions, do we deal with educational research quality and its assessment?

The lecture will draw on the author’s experience as an assessor in both the 2001 and 2008 Research Assessment Exercise in the UK (and subsequent research by the Higher Education Funding Council) and in the European Educational Research Quality Indicators project to explore current approaches to the task.

It will consider the kind of generic criteria of quality which were used in the UK research quality assessment (originality, rigour and significance), additional criteria employed by EERQI (integrity and style) and candidates which feature in other contexts and debates (eg the ‘international’ and ‘impact’) – and explore the problems and possibilities for employing such criteria as a basis for judgement through the academic review of text.

However, the current drive is to replace such judgement (e.g. as employed in peer review) by more ‘scientific’ (scientistic’?) quantitative methods (eg citation indices, download counts) and through machine readable features of texts (including the place of publication and semantic features of the text). Such approaches, it will be argued, lack reliability and validity (and also, if UK experience is anything to go by, credibility); they risk distorting academic behaviour in all sorts of undesirable ways; and they offer the prospect of removing the exercise of quality assessment from the hands of the academic community into those of the bureaucrats.

The lecture concludes by arguing that the judgement of research quality is essentially an exercise in connoisseurship (Eisner), but one governed by elementary procedures for achieving reliability and tempered by publicly accountable forms of criticism that contribute both to the reliability of such assessment and the accountability of the assessors.

Biografische Angaben

David Bridges is Professorial Fellow at the Faculty of Education in the University of Cambridge and Emeritus Professor at the University of East Anglia where he was formerly Dean of the School of Education and then Pro Vice Chancellor. David is Honorary Vice President of the Philosophy of Education Society of Great Britain and a Council member of both the British and European Educational Research Associations. He was a member of the Education Panel in both the 2001 and 2008 Research Assessment Exercises in the UK and has written extensively about issues to do with research quality and its assessment.