GESCHICHTE

DIE UNIVERSITÄT GENF

Die UNIGE ist Nachfolgerin der 1559 von Calvin gegründeten Akademie. Mit der Einrichtung einer medizinischen Fakultät wurde sie 1873 zur Universität. Sie ist die drittgrösste Hochschule der Schweiz. Der Anteil an internationalen Studierenden betrug 2017 fast 40 %.

2016 belegte sie laut dem Schanghai-Ranking den 53. Rang aller Universitäten weltweit, den 95. laut QS World University und den 131. nach der Bestenliste TIMES World University.

Die Universität hat derzeit neun Fakultäten, dreizehn interfakultäre Zentren und das Maison des Langues. An den drei Hauptstandorten studieren und arbeiten über 16'000 Studierende sowie 3'500 Dozierende und Mitarbeitende.

 

DIE SOMMERKURSE

Die Seminare, welche 1891 an der Universität Genf ins Leben gerufen wurden, sind die ersten sogenannten "Ferienkurse" der Geschichte, die sich an ein nicht französischsprachiges Publikum auf Universitätsniveau richten. Sie sind aus dem Séminaire de français moderne hervorgegangen, das im selben Jahr von Professor Charles Thudicum gegründet wurde und für den Französischunterricht deutscher Staatsexamenskandidaten konzipiert war. Diese Sommerkurse richteten sich an Französischlehrer aus Deutschland, die nur im Sommer nach Genf reisen konnten. Als erste Ferienkurse in der Geschichte trugen sie zusammen mit dem Séminaire de français moderne zur Einführung des Französischen, von André Reboullet 1957 als "Französisch als Fremdsprache" bezeichnet, in die akademische Welt bei. Berühmte und engagierte Persönlichkeiten wie Bernard Bouvier, Charles und Georges Thudicum, Charles Bally, Albert Séchehaye, Ferdinand de Saussure und Paul Passy waren im 19. und 20. Jahrhundert massgeblich daran beteiligt, das neue Kursformat in Europa bekannt zu machen. Andere Institutionen folgten dem Beispiel aus Genf: Neuchâtel 1893, Lausanne 1895, die Sorbonne 1920. Im Jahr 1925 wurde an der Universität Genf die École pratique de langue française gegründet. Sie richtete sich an Studierende aller Fakultäten, welche ihr mündliches und schriftliches Französisch verbessern wollten. Die École pratique de langue française und das Séminaire de français moderne fusionierten dann 1968 zur École de langue et de civilisation françaises. Die Ferienkurse wurden 1984 in Sommerkurse umbenannt und verloren gleichzeitig ihren exklusiven Charakter für Lehrkräfte. Sie stehen aber bis heute einem breiten Publikum offen und bieten spezielle Kurse für Lehrende an. Das Séminaire de français moderne, der Cours de vacances und die École pratique de langue française sind seit ihrer Gründung der Philosophischen Fakultät angegliedert und haben zur Entstehung eines neuen Fachbereichs beigetragen: der Fremdsprachendidaktik.

Die Sommerkurse und die Abteilung für französische Sprache und Zivilisation unterhalten weiterhin sehr enge Beziehungen, sowohl in akademischer als auch in institutioneller Hinsicht. Die Leitenden der Seminare gehören traditionell zum Lehrkörper dieser Sektion. Im Jahr 2012 wurde auf Initiative des Rektorats und der ELCF das Maison des Langues gegründet, um das Angebot an modernem Sprachunterricht für Nicht-Fachstudierende und für die gesamte Universitätsgemeinschaft zu erweitern. Seit seiner Gründung ist es über die Aufgaben eines einfachen Sprachenzentrums hinausgewachsen und hat sich zu einem Kompetenzzentrum für Sprachdidaktik entwickelt, das der Förderung und Entwicklung von Sprachkenntnissen und Mehrsprachigkeit innerhalb der akademischen Gemeinschaft dient. Die Sommerkurse ziehen jedes Jahr etwa tausend Teilnehmende aus der ganzen Welt an (rund 100 verschiedene Nationalitäten), die nach Genf kommen, um Französisch zu lernen und die Schweiz, ihre Sprachen, ihre Kultur und ihre Institutionen kennenzulernen. Der Anteil der nicht französischsprachigen Schweizer Studierenden hat stetig zugenommen, sodass sie 2020 die grösste Gruppe bildeten. Die Sommerkurse leisten damit einen Beitrag zum nationalen Zusammenhalt der Schweiz, indem sie den Teilnehmenden ermöglichen, die sprachliche und kulturelle Vielfalt des Landes zu entdecken.

Die Sommerkurse für Französisch feiern im Jahr 2021 ihr 130-jähriges Bestehen. Neben den Sprachkursen werden Vorlesungen zu historischen, sozialen und politischen Themen im Zusammenhang mit dem Föderalismus und der Demokratie in der Schweiz angeboten. Der Eröffnungsvortrag 2019 befasste sich mit dem Schweizer Modell der direkten Demokratie und wurde von Frau Ruth Dreifuss moderiert. Ausserdem halten EDA-Experten jährlich Vorträge zu Politik, Gesellschaft und Institutionen der Schweiz. All diese Initiativen zielen einerseits darauf ab, das gegenseitige Kennenlernen und die Verständigung zwischen den verschiedenen Sprachregionen zu fördern, andererseits das Schweizer Modell des Zusammenlebens den internationalen Studierenden näherzubringen.

Unsere Sprachkurse werden seit jeher von zahlreichen Workshops und kulturellen Aktivitäten ergänzt, um die Teilnehmenden mit der Geschichte und dem Alltag der Region Genf vertraut zu machen. Aussprachekurse sind ein wichtiger Bestandteil des Programms.

Dank einem Konzept, welches das Nützliche mit dem Angenehmen verbindet, sind diese Kurse seit mehr als einem Jahrhundert erfolgreich. So stieg die Zahl der Teilnehmenden von 98 im ersten Jahr auf heute über 1000.

Bei uns sind Studierende jeder Herkunft und jeden Alters (ab 17 Jahren) willkommen, was unsere Kurse zu einer echten interkulturellen Erfahrung macht.

 

STATISTIKEN

SOMMERKURSE 2021 SOMMERKURSE 2020 SOMMERKURSE 2019

 

Anzahl Anmeldungen: 397 / 34 Gruppen

 

Anzahl Anmeldungen: 513 / 45 Gruppen
Anzahl Anmeldungen: 935 / 69 Gruppen

Niveaus

  • A1 : 19%
  • A2 : 21%
  • B1 : 28%
  • B2 : 20%
  • C1 : 12%

Niveaus

  • A1 : 14%
  • A2 : 18%
  • B1 : 29%
  • B2 : 26%
  • C1 : 13%

Niveaus

  • A1 : 19%
  • A2 : 19%
  • B1 : 29%
  • B2 : 24%
  • C1 : 9%

Nationalitäten

  • Schweiz: 19%
  • Spanien: 7%
  • Japan: 7%
  • USA: 6%
  • Italien: 5%
  • Russland: 5%
  • China: 4%
  • Indien: 3%
  • Andere: 44%

Nationalitäten

  • Schweiz: 12%
  • USA: 8%
  • Russland: 7%
  • Italien: 5%
  • Spanien: 4%
  • Japan: 4%
  • Deutschland: 4%
  • Grossbritanien: 3%
  • Andere: 53%

Nationalitäten

  • USA: 11%
  • Schweiz: 10%
  • Japan: 6%
  • China: 5%
  • Russland: 5%
  • Italien: 5%
  • Grossbritanien: 4%
  • Spanien: 4%
  • Andere: 51%

Alter

  • 17-19 J.: 14%
  • 20-24 J.: 23%
  • 25-29 J.: 18%
  • 30-34 J.: 14%
  • 35-39 J.: 11%
  • 40-50 J.: 11%
  • 51-69 J.: 9%

Alter

  • 17-19 J.: 11%
  • 20-24 J.: 22%
  • 25-29 J.: 16%
  • 30-34 J.: 13%
  • 35-39 J.: 8%
  • 40-50 J.: 20%
  • 51-72 J.: 10%

Alter

  • 17-19 J.: 13%
  • 20-24 J.: 23%
  • 25-29 J.: 13%
  • 30-34 J.: 14%
  • 35-39 J.: 20%
  • 40-50 J.: 11%
  • 51-78 J.: 6%