Halbplenarvorträge der VeranstalterInnen

Prof. Dr. Kirsten Adamzik (Université de Genève):
Derselbe Text, aber anders
Eröffnungsvortrag

Für die Variationslinguistik ist es selbstverständlich, mit Variablen zu arbeiten, die eine bestimmte Anzahl von Varianten umfassen. In der Textlinguistik rechnet man dagegen meist nur mit Textsorten als abstrakter Einheit, die sich in Einzeltexten als Realisationen niederschlagen sollen. Solche ‚Textexemplare‘ liegen natürlich nicht auf der Ebene von Allophonen oder Allomorphen. Im Vortrag geht es um ‚Allotexte‘ und die Frage, welche Rolle sie in der Textlinguistik spielen.

Mateusz Maselko, MA MA (Université de Genève):
(Sprachinsel-)Dialektale Printtexte als Basis für die Erforschung der syntaktischen Variation? Fallbeispiel Hunsrückisch in Südbrasilien
Workshop

Deutsche Mundarten, insb. diejenigen, die sich außerhalb des geschlossenen europäischen Sprachraums des Deutschen entwickelten, sind v. a. als gesprochene Varietäten zu fassen. In den letzten Jahr(zehnt)en lässt sich allerdings eine (erneute) Zuneigung für die Dialektverschriftlichung beobachten, die sich u. a. in der Herausgabe immer zahlreicherer Dialektliteratur zeigt. Diese Tendenz gilt auch für das in Südbrasilien gesprochene Hunsrückisch. Workshop-TeilnehmerInnen bekommen anhand jüngst erschienener Hunsrückisch-Schrifttexte selbst die Möglichkeit, zu hinterfragen, ob auch gedruckte Dialektbelege für variationslinguistische Studien vom Interesse sein können.